08.05.2007, 13:17
Zitat:Vielen Dank für deine ausführlichen Antworten und Inputs.Da bin ich wohl der einzige hier, ist eigentlich ein Geisterforum...
Zitat:Begründest du das mit den Folgen die eine solche Verehrung/Einstellung nach sich zieht oder wie kommst du zu dieser Ansicht?Du meinst: ich soll begründen, wieso Heldenbilder mit Nationaleinstellung verbunden ist? Wenn ja: Antwort:
Ich halte das mehr als Resultat der Beobachtung und Interpretation der eigenen Gefühle wenn von Helden gesprochen wird. Will heissen: Wenn von einem irgendeinem "Helden" gesprochen wird, wird beinahe im gleichen Atemzug auch seine Nationalzugehörigkeit erwähnt. Logischerweise will jede Nation den/die Namen für sich vereinbaren, um ein möglichst scheinendes Licht auf sich zu werfen
Ich bin durchaus bereit zu glauben, dass Heldensagen ursprünglich frei von Nationalem Bezug waren. Dies dürfte aber nicht lange bestand haben.
Zitat:Den wirtschaftlichen Aspekt hatte ich mir bis jetzt noch nicht angesehen, interessanter Einwurf, könntest du dazu ein konkretes Beispiel nennen?Ich mag mich noch spontan an die William Wallace Statue in Stirling (Scot) erinnern. Ein Monster von einer STatue, verzeichnet auf jeder Touristenkarte.
Die Tell-Spiele wären auch eines... Aber grundsätzlich lässt sich doch jede Sage/Mythos ausschlachten und du wirst wohl auch zu jeder Sage/Mythos einen (wirtschaflichen) Gewinner finden
Zitat:Dies nur zur ErgänzungDa fällt mir noch ein, dass besonders im Jihad, der religöse Aspekt eigentlich der einzige ist, der Vorgehalten wird. Allerdings fallen mir da auch nur religöse Helden ein (Mohammed z.B.)...
Na ja, kannst den Faden ja weiterspinnen wenn du willst
Zitat:Gefahr ist durchaus vorhanden, wenn die Vorbilder als Wertmuster für die Gesellschaft missbraucht werden, wenn Wörter wie Kampf, Ehre, Glaube, Treue als Lebensprinzipien angesehen werden. Dass man auch mit minimalen Veränderungen aus realen Personen einen solchen Vorteil schöpfen kann beweist Goebbels mit Horst Wessel.Na ja, Horst Wessel war ja eigentlich kein Held (oder ist der sehr knappe Wiki-Artikel ZU knapp?), sondern ist eben ein solches geschaffenes Heldenbild.
Mit der Aussage, dass die Gemeinschaft bei richtigen Schlüssen und entsprechenden Handlungen keinerlei Gefahren eingeht, hast du aber natürlich recht.
Zitat:minimalen VeränderungenMit deinem zweiten Absatz sehe ich, dass du mich verstanden hast
Zitat:Genau, das wäre ein klassischer Missbrauch
Zitat:Ich selber will gar nichts, es geht lediglich um die Ausgangsfrage WinkNein, da ich es aufgegeben habe einen "Helden" zu haben, da man bei näherem Betrachten immer enttäuscht wird. ("Helden" sind auch nur Menschen )
Könntest du zu den erwähnten persönlichen Helden ein konkretes Beispiel nennen? Spontan fällt mir dazu ein, dass diese fast zwangsläufig dieselben Eigenschaften wie "vorgegebene" haben müssen und somit kein grosser Unterschied besteht ob er jetzt selbst ausgewählt oder durch den Staat eingebracht wird, da die "nachgeahmten" Tugenden dieselben bleiben.
Ich behaupte aber, dass man z.B. seine Mutter als seine persönliche Heldin erklären kann. Das kann problemlos Still und Heimlich passieren. Oder sonstwelche Personen die einem persönlich nahe Stehen.
Eine zeitlang meinte ich, dass ich Zack de la Rocha als meinen Helden ansehen könnte, aber das tu ich nicht mehr.
Ein "selbstgewählter" Held unterscheidet sich doch dadurch von einem "vorgesetzten", dass man konkret selber sehen konnte, was er/sie tat. Ein selbstgewählter Held präsentiert sich von Anfang an in totaler Natürlichkeit, mit allen Fehlern, Zweifeln und Unstimmigkeiten die zu einem MENSCHEN gehören.
Du siehst, dass ich hier mein Beispiel mit der Mutter anspreche.
Wenn man sich von der scheinbaren Notwendigkeit der (inter-)nationalen Bekanntheit einer Person lösen kann, um diese zum Helden zu machen, hat man doch wesentlich mehr von seinem Helden, da dieser viel näher an einem selbst ist. Nicht wahr?
Na das war jetzt aber ein monströser Satz Hoffe er ist noch verständlich?
Zitat:Nochmals vielen Dank für deine Beteiligungyeah!
Wo musst du diese IDPA (oder doch SVA?) abliefern? Berufs(mittel)schule? Wahrscheinlich schon, hm? Welcher Beruf?
Nationalismus ist, wenn ein Betrunkener sagt, seine Fahne sei die Beste. -Wolfram Weidner-